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Totholz im Wald

Warum totes Holz wichtig ist für die Vielfalt im Wald und den Klimaschutz.

Totholz im Wald

Was ist eigentlich Totholz und warum ist es wichtig?

Totholz sind abgestorbene Bäume oder Teile davon, die entweder noch stehen oder bereits auf dem Boden liegen. Sie spielen eine wichtige Rolle im Wald und bieten vielen verschiedenen Lebewesen ein Zuhause.

Lebensraum für viele Tiere und Pflanzen

Stehende und liegende tote Bäume sind wie ein Hotel für unzählige Tiere und Pflanzen. Viele Vögel, wie Blaumeisen oder Spechte, bauen in den alten Baumstämmen ihre Höhlen. Aber auch Eichhörnchen, Fledermäuse und Siebenschläfer finden in diesen Baumhöhlen wichtige Unterschlüpfe. Besonders spannend: In Deutschland leben ungefähr 1350 Käferarten und rund 1500 Pilzarten in und am Totholz!

Wie entsteht Totholz?

Totholz entsteht ganz natürlich durch Stürme, Krankheiten oder wenn Bäume einfach alt werden. Diese Bäume nennt man dann Biotopbäume, weil sie besonders wertvoll für die Natur sind. Je älter ein Wald ist, desto mehr Totholz gibt es dort.

Wie viel Totholz braucht ein Wald?

Früher dachten viele Menschen, dass ein bisschen Totholz im Wald ausreicht. Heute wissen wir aber, dass mehr Totholz auch mehr Artenvielfalt bedeutet. Um viele verschiedene Tier- und Pflanzenarten zu schützen, empfehlen Experten etwa 10 Biotopbäume auf einem Hektar Waldfläche oder ungefähr 40 bis 60 Kubikmeter Totholz pro Hektar.

Wie lange dauert es, bis Totholz zerfällt?

Die Zersetzung von Totholz dauert unterschiedlich lange, je nachdem wie warm oder feucht es im Wald ist und um welche Baumart es sich handelt. Laubbäume zerfallen meist schneller als Nadelbäume. Eine Buche braucht etwa 30 bis 50 Jahre, um zu verrotten, während Nadelbäume manchmal sogar über 200 Jahre benötigen, bis sie vollständig zersetzt sind.

Totholz schützt das Klima

Totholz ist auch wichtig für den Klimaschutz. Wenn Bäume absterben und langsam verrotten, bleibt das darin gespeicherte CO₂ lange Zeit im Holz gebunden. Würde man das Holz verbrennen, würde das CO₂ sehr schnell freigesetzt und das Klima zusätzlich belasten. Deshalb sollte Totholz im Wald bleiben.

Totholz ist also nicht einfach nur totes Holz – es ist ein wichtiger Teil des Waldes, der unsere Natur und unser Klima schützt. Deshalb lassen wir bei unserem Projekt "NRW pflanzt: 1 Million Bäume für NRW" bewusst auch Totholz in den Wäldern, um die Artenvielfalt und den Klimaschutz zu fördern.